Herausforderung COVID

Die globale Ausbreitung und individuelle Bedrohung durch die COVID-19-Pandemie und die zur Bewältigung dieser Krise getroffenen gesetzlichen Maßnahmen stellen jetzt jede*n einzelne*n vor individuelle psychische Herausforderungen. Sowohl die Angst vor der Ansteckung mit dem Virus oder der Erkrankung geliebter Menschen als auch die Folgen der Maßnahmen mit Kontaktbeschränkungen bis hin zur Isolation sind sehr belastend und lassen allgemein Entwicklung psychischer Erkrankungen befürchten.

Post COVID Syndrom: https://www.psychologie-muenchen.de/therapie/post-covid/

Im Regelfall sollte eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus laut dem Robert-Koch-Institut bei leichtem Verlauf in ca. 2-3 Wochen, bei schwerwiegenderen Formen in ca. 3-6 Wochen überstanden sein.

Es zeigt sich jedoch auch, dass auch eine überstandene Covid-19-Infektion bei einem nicht unbeträchtlichen Teil der Erkrankten zu medizinischen und psychischen Langzeit- und Spätfolgen führt: über 80% der stationär behandelten Corona-Patienten und etwa ein Drittel der im häuslichen Umfeld Genesenen berichten über anhaltende oder wiederkehrende Beschwerden („long haulers“), selbst Wochen und Monate nach überstandener Infektion. Man spricht in diesem Kontext von einem „Post-Covid-Syndrom“ oder auch von „Long-COVID“.

Typische Symptome

Typische Symptome, von denen Long-COVID Betroffene berichten sind u.a.:

  • Müdigkeit (Fatigue)
  • Schmerzen
  • Atemprobleme (z.B. Kurzatmigkeit, Husten)
  • psychische Belastungssymptome (Angst, Depression, Anpassungsstörungen, Konzentrations- und Denkprobleme, Schlafstörungen etc.)

Stationär behandelte und z.T. beatmete Patientinnen und Patienten entwickeln zudem nicht selten posttraumatische Belastungsstörungen im Nachgang zur invasiven, intensivmedizinischen Behandlung. Eine Post-Covid-Fatigue ist nicht mit einem normalen Erschöpfungszustand bei Gesunden gleichzusetzen: selbst kleinere Anforderungen werden als Überforderung wahrgenommen und gehen mit chronischem Müdigkeitsempfinden und einem Leistungsknick einher. Dabei haben wohl auch andere Viruserkrankungen diesen langanhaltenden, lähmenden Erschöpfungszustand zur Folge: zeitgleich mit der „spanischen Grippe“ (1918-1920) kam es zu hunderttausenden Fällen der „europäischen Schlafkrankheit“, die daher mit der viralen Infektion in Verbindung gebracht wurden.